21. 12. 2024
Auf einer dreitägigen Reise nach Berlin im November, an der 25 Mitglieder der Caritaskonferenzen Delbrück-Hövelhof teilnahmen, erhielt die Gruppe Einblicke in bedeutende Orte unserer politischen Geschichte und Gegenwart.
Die 1. Station nach der Anreise galt dem Besuch des Bundestages mit Besichtigung des Plenarsaals und einem Vortrag über die Arbeit des Parlaments sowie einem einstündigen Gespräch mit Dr. Carsten Linnemann zur aktuellen politischen Lage. Das Foto zum Abschluss des Gesprächs, in dem Carsten Linnemann auch einen großen Dank an die Ehrenamtlichen aussprach, lässt erkennen, wie angeregt das Gespräch verlief.
Schwerpunkt der Reise war der Besuch bedeutender Gedenkstätten. Am Freitagvormittag traf sich die Gruppe in der Gedenkstätte Plötzensee, dem Ort der Hinrichtung von über 2800 Menschen, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aber auch Täter geringfügiger Delikte, ein Ort, an dem die Unrechtsjustiz der Nationalsozialisten eindringlich dokumentiert ist. Von dort erschließt der Pfad der Erinnerung die Gedenkregion Charlottenburg-Nord zwischen der Gedenkstätte Plötzensee und den benachbarten Kirchen Evangelische Gedenkkirche Plötzensee, Katholische Gedenkkirche Maria Regina Martyrum und Evangelische Sühne-Christi-Kirche, die sich dem Gedenken an den Widerstand gegen die Nazi-Diktatur in ökumenischen Veranstaltungen widmen. Besonders beeindruckend war der Kirchenraum der Evangelischen Gedenkkirche, der von dem österreichischen Künstler Alfred Hrdlicka mit dem Bilderzyklus »Plötzenseer Totentanz«. ausgestaltet wurde. Auf großformatigen Zeichnungen werden bildlich Szenen der Hinrichtungen in Plötzensee mit biblischen und gegenwartsbezogenen Szenen verbunden.
Eine weitere Station des Schwerpunktthemas war der Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, ehemaliges russisches Strafgefängnis und Zentrale Untersuchungshaftanstalt der Stasi. Die Gruppe nahm teil an einem Informationsgespräch und an der Führung durch die Flure, Büros und Zellen des Gefängnisses, in dem physische und psychische Folter den Alltag der Häftlinge bestimmte.
Als Kontrastprogramm klang der Tag entspannt aus mit dem Musical „Ku’damm 59“ im Theater des Westens, ein kurzweiliges, schwungvolles Stück über die Emanzipation junger Berlinerinnen in den fünfziger Jahren.
Eine politisch ausgerichtete zweistündige Stadtrundfahrt zu zentralen Gedenkorten der Mauer und ein kurzer Besuch des Humboldtforums beendeten das dichte Programm, das bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern tiefe Eindrücke hinterließ.
Text & Fotos: Caritaskonferenzen Delbrück-Hövelhof