Sein Tag beginnt in der Regel mit einer „Terminabsprache“. Denn fast alle der 74 Kinder in der viergruppigen Einrichtung wollen „ihrem neuen Chef“ bei der Arbeit über die Schulter schauen. Eine kleine Anekdote, die der 32jährige bei der Übernahme des Staffelstabes der Leitung aus der Hand von Detlef Müller, Geschäftsführer der Kath. Kitas Hochstift gem. GmbH, erzählte. Dass er einen guten Start hingelegt hat in der großen Einrichtung mitten in Delbrück, ist dabei kein Wunder. Menne kennt die Einrichtung seit seinem Berufsstart vor neun Jahren und arbeitet dort nun schon im fünften Jahr.

Wie pfiffig und kreativ die Kinder in der katholischen Kita mit ihrem offenen Konzept sind, zeigte sich gleich zu Beginn der jetzt anberaumten Feierstunde. Denn Detlef Müller hatte große Konkurrenz bei der Einführung der neuen Kitaleitung. Sein Staffelstab, ein mit dem Namen von St. Johannes Baptist gravierter „echter“ Staffelstab aus dem Sport, musste sich mit einem selbstgebastelten silbernen Stab der Kinder messen. Die hatten ihrer neuen Leitung dazu gleich eine Menge guter Wünsche mit auf den Weg gegeben. Vor Eltern, Team und Vertretern des Fördervereines und der Kirchengemeinde trugen sie diese vor. Ein schönes Leben, eine tolle Zeit im Büro, Bonbons oder ein Dino-Auto wünschten sie der neuen Kita-Leitung neben anderem. Dass Florian Menne zugleich „ein guter Chef“ sein solle, wollten sie klargestellt wissen. Eine gute Hand und viele gute Erlebnisse mit der Kita wünschten auch die Eltern, die das immer freundliche Auftreten von Florian Menne herausstrichen.

Dass Menne nach Beendigung seiner Ausbildung die ersten Erzieherschritte in St. Johannes Baptist gemacht habe, dann in städtischen Einrichtungen gearbeitet habe, aber wiedergekommen sei, zeige, dass er sich in St. Johannes Baptist wohlfühle, sagt Detlef Müller. Er wünsche sich, dass Menne die Dinge in die Hand nehme, aber zugleich auch vieles geschehen lasse. Er solle das Fundament dafür bilden, das Eltern und Kita-Team den Kindern Wurzeln und Flügel zugleich geben könnten.

Eine gute Begleitung durch den Herrgott wünschte dazu auch Gemeindereferentin Waltraud Meermeyer der neuen Kita-Leitung. Sie hatte mit den Kindern eine besondere Geste vorbereitet. Florian Menne setzte sich auf den Boden und alle Kinder hielten ihre Hände, wie zum Schutz, über ihn. So solle auch Gott alle beschützen und sie in ihrer täglichen Arbeit begleiten, wünschte die Gemeindereferentin dem Kita-Team und ihrem neuen Leiter.

Menne selbst war von so viel Wärme und Wertschätzung überwältigt. Neben den Kindern, die ihn ja regelmäßig im Büro besuchen würden, wünsche er sich auch die Mitgestaltung der Eltern. Dazu seien sie jederzeit eingeladen. Sein Anliegen sei es, neben der Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde, mit der Kita St. Johannes Baptist auch mitten im Delbrücker Leben zu stehen und dort mitzugestalten. Nicht nur in der eigenen Einrichtung wolle er die Kita-Gesellschaft lebendig werden lassen. Das solle auch über die Arbeit als Familienzentrum in den Sozialraum Delbrücks hineinwirken.

Mennes besonderes Steckenpferd ist die Partizipation, also die Mitwirkung und Mitbestimmung der Kinder. Dazu hat er eine besondere Fortbildung als Multiplikator absolviert. Wichtig ist in der Kita deshalb auch, dass die Kinder täglich entscheiden können, was sie jeweils unternehmen. So können sie kreativ sein oder basteln, Rollenspiele genießen oder Forschen und Konstruieren, Musik machen oder sportlich sein. Im diesem offenen Konzept über feste Gruppenstrukturen hinaus nutzen die Kinder dabei ihre eigenen Gestaltungsspielräume.

© Text: Gemeindeverband Kath. Kirchengemeinden Ostwestfalen-Lippe