12. 10. 2023
Die Erntedankmesse in Hövelhof wird seit über 60 Jahren als Schützenmesse gefeiert und von den Schützen der Klausheider Kompanie, organisiert. Dazu wird ein Erntealtar zu einem bestimmten Thema aufgebaut, das in diesem Jahr unter der Überschrift 'Früchte des Lebens' stand. Die Gottesdienstbesucher waren eingeladen, ihren Blick vor allem auf das Gelungene zu richten; auf das, was wachsen konnte und das auch andere Menschen erfreut hat – ohne das Schwere und die „harten Nüsse“ auszuklammern.
Der Herbst wird oft auch „als Herbst des Lebens“, als die Jahreszeit des Alters angesehen. In jeder Lebensphase gibt es Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Aber auch im höchsten Alter gibt es Aufblühen und neue Aufbrüche.
Der Herbst ist die Zeit, die im Laufe des Lebens gewachsenen Früchte zu genießen und Vorräte für den Winter anzulegen. Es geht nicht nur um das Sammeln von materiellen Früchten, sondern auch um die Farben und Erinnerungen des Lebens, die Mut machen können, wenn es dunkler und kälter wird. So ist es eine „Aufgabe“ im Alter, die Früchte eines langen Lebens zu „sichern“.
Die Früchte des Erntealtares, die im Mittelpunkt dieses Gottesdienstes stehen, sind also sowohl Früchte der Natur wie auch symbolisch Früchte des Lebens. Die Teilnehmenden werden eingeladen, ihren Blick vor allem auf das Gelungene zu richten; auf das, was wachsen konnte und das auch andere Menschen erfreut hat – ohne das Schwere und die „harten Nüsse“ auszuklammern. Der Gottesdienst lädt ein, zu danken für alles, was wachsen konnte und anzunehmen, was die besonderen persönlichen Herausforderungen des Lebens waren.
Es ist Herbst Erntezeit. Die Erde, die Sonne, der Regen, der Wind, die Arbeit der Menschen haben eine reiche Ernte möglich gemacht. Einige Früchte haben wir vor den Altar gelegt. Toll wie viele unterschiedliche Früchte es gibt. Wir sind dankbar für alles, was wachsen und gedeihen konnte.
Es ist Herbst. Das Alter wird manchmal „Herbst des Lebens“ genannt. Auch in unserem Leben konnte vieles wachsen und Frucht bringen. Dafür sind wir vielen Menschen dankbar, die das ermöglicht haben. Dafür sind wir Gott dankbar, dem Grund allen Lebens.
Äpfel schmecken köstlich, paradiesisch. Sie haben viele kleine Kerne. Aus den Kernen können neue Apfelbäume wachsen. – Auch viele Früchte unseres Lebens sind wie unscheinbare, kleine Samenkerne. Sie können irgendwo Wurzeln schlagen und wachsen, das liegt nicht in unserer Hand.
Kartoffeln und Radieschen wachsen unter der Erde. Man muss wissen, wo sie zu finden sind – Sie stehen für alle Schätze unseres Lebens, die unter der Oberfläche gewachsen sind und erst behutsam ausgegraben werden müssen.
Birnen und Kirschen kann man nicht lange aufheben. Sie verderben schnell. Sie stehen für alle glücklichen Momente unseres Lebens, die schnell vorübergegangen sind, die wir nicht festhalten konnten - und die in unserer Erinnerung lebendig bleiben.
Nüsse haben eine harte und oft unansehnliche Schale. Manche harten Nüsse in unserem Leben konnten wir nicht knacken. Da hätten wir uns die Zähne ausgebissen. So sollen die Nüsse für alle ungelösten Probleme in unserem Leben stehen. Aber manchmal konnten wir Nüsse knacken und entdecken, dass sie einen weichen, leckeren Kern haben. So stehen die Nüsse auch für vieles, das ein hartes, unansehnliches Äußeres hat, wie gut, wenn wir merken, dass sich dahinter oft ein weicher Kern verbirgt.
Bananen kommen von weit her. Sie sind hier fremd. Wissen Sie noch, wie Sie zum ersten mal in ihrem Leben Bananen gegessen haben? Auch Menschen haben oft weite Wege hinter sich. kommen aus einem fernen Land. Wie gut, wenn aus Fremden Freunde werden und unser Leben reicher und bunter machen.
Die Getreidekörner müssen noch zu Mehl gemahlen werden. Damit kann man Brot backen. Das Brot steht für die Mühen unseres Lebens, für die Arbeit, für unseren Broterwerb.
Die Trauben und die Weinflasche erinnern uns an viele Feste. Frohe Augenblicke mit der Familie, mit Freunden und Nachbarn.
Da liegen noch Scherben einer Schale auch in unserem Leben ist manches zu Bruch gegangen und nicht gelungen. Wie dieser abgeknickte Ast, so konnte vieles im Leben nicht weiterwachsen und ist abgebrochen.
All das gehört zu unserem Leben. Wir wurden reich beschenkt. Lasst uns dafür Gott danken.