„Müssen wir unser Kind eigentlich taufen lassen?“ fragen Eltern zuweilen. Die Frage ist nicht einfach mit Ja oder Nein zu beantworten. Schließlich ist die Taufe ja kein magisches Ritual, um Unheil von dem Säugling abzuwenden. Oder ist die Taufe vielleicht eine Eintrittskarte in den Himmel? Wohl kaum, denn Gottes grenzenlose Liebe gilt allen Menschen, gleich ob sie getauft wurden oder nicht. Aber warum dann Taufen? Ganz einfach: Weil die Taufe ein Sakrament ist, ein Zeichen des angenommenen Glaubens.
Auch in einer Welt der Schrift und der Sprache gehören Zeichen, Bilder, Gesten und Symbole ganz wesentlich zum Menschsein. In vielen Fällen bringen sie Haltungen oder Überzeugungen, aber auch Zuwendung oder liebevolle Zuneigung eindeutiger und unmissverständlicher zum Ausdruck als Worte allein.
Dies gilt auch für den Glauben an Gott. Denn die frohe Botschaft wollen wir nicht nur hören, wir wollen sie auch sinnlich erfahren. In den sieben Sakramenten feiern Christen sinnenfroh, was ihnen der Glaube an die unendliche Liebe Gottes im Laufe des Lebens bedeutet. Von der Wiege bis zur Bahre.
Zum Beispiel die Taufe: In der Taufe eines Kindes feiern die Eltern und Freunde, dass das Kind von Gott bei seinem höchsteigenen Namen gerufen wird und niemals vergessen wird. Die Salbung zeigt, dass der Glaube stark macht. Das Wasser wäscht rein, denn vor Gott trägt jeder ein weißes Kleid.
So macht die Taufe keine Christen, vielmehr ist sie die sichtbare, ausdrückliche und unwiderrufbare Besiegelung des Glaubens.
Text: Monatsthema Taufe
in: Pfarrbriefservice.de